1. Bild: Frau an Marionette. 2. Bild: starke Frau als Schatten hinter Hauptperson

Diese 9 Schritte helfen dir, das Gefühl von Hilflosigkeit zu überwinden und stattdessen Selbstwirksamkeit aufzubauen.

Aufgrund Prägungen in der Kindheit (z.B. Unterdrücken adäquater Wut) und negativer Erfahrungen kann ein Mensch die Überzeugung entwickeln, dass er keine Fähigkeiten zur Veränderung der eigenen Lebenssituation hat, obwohl dies objektiv betrachtet möglich wäre. Das Überwinden dieser erlernten Hilflosigkeit und stattdessen das Aufbauen einer Überzeugung, dass man in der Lage ist, gewünschte Handlungen erfolgreich durchzuführen (Selbstwirksamkeit) sind entscheidende Schritte für das persönliche Wachstum und psychisches Wohlbefinden.

Durch die nachfolgenden 9 Schritte kann das Gefühl von Hilflosigkeit zunehmend überwindet und die Selbstwirksamkeitserwartung gestärkt werden. Es erfordert Geduld, Selbstmitgefühl und manchmal eben auch professionelle Begleitung. Mit der Zeit wird es für dich spürbarer, dass du dich imstande fühlst, Herausforderungen aktiv anzugehen.

  • Kleine Erfolge anstreben
    Beginne mit kleinen, überschaubaren Zielen, die erreichbar sind. Der Erfolg in kleinen Schritten stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und fördert die Selbstwirksamkeit. Je mehr kleine Erfolge du erlebst, desto mehr wächst dein Vertrauen in die eigene Fähigkeit, auch grössere Herausforderungen zu meistern.

  • Realistische Ziele setzen
    Setze dir realistische und erreichbare Ziele, die deinen Fähigkeiten und Ressourcen entsprechen. Unrealistische Ziele führen oft zu Misserfolgen, die das Gefühl von Hilflosigkeit verstärken können. Welche konkreten Schritte kannst du tun, um deine Ziele zu erreichen?

  • Positive Selbstgespräche führen
    Achte auf deine inneren Dialoge und ertappe dich bei negativen Gedanken. Positive und ermutigende Selbstgespräche stärken dich. Anstatt zu denken «Ich schaffe das nicht» kannst du dir sagen: «Ich kann das lernen» oder «Ich werde es versuchen».

  • Ressourcen aktivieren
    Mache dir deine Stärken, Fähigkeiten und Ressourcen bewusst. Zum Beispiel kannst du dir eine Liste mit bisherigen Erfolgen, Fähigkeiten und positiven Eigenschaften erstellen, welche dir in der Vergangenheit geholfen haben. Diese Reflexion hilft, ein realistischeres Bild der eigenen Möglichkeiten zu entwickeln.

  • Erfahrungen und Fehler machen
    Suche dir bewusst neue Herausforderungen, um Erfahrungen zu sammeln, die deine Selbstwirksamkeit stärken. Auch wenn es nicht auf Anhieb wie gewünscht klappt (und du quasi scheiterst), lernst du aus diesen Erfahrungen. Du hast etwas gewagt und warst mutig statt hilflos. Lege den Fokus darauf, was du in der Situation gelernt hast, um in Zukunft besser vorbereitet zu sein.

    Du kannst deine Einstellung zu Fehlern und Rückschlägen ebenfalls genauer unter die Lupe nehmen. Mache dir klar, dass du zu jedem Zeitpunkt die Lösung wählst, die dir gerade am sinnvollsten erscheint und deinem Wissenstand entspricht. Auch wenn die Lösung nicht ideal war, konntest du durch deine Handlung etwas lernen. Fehler sind Lernchancen. Anstatt Misserfolge als Zeichen von Unfähigkeit zu sehen, kannst du sie als Teil deines Wachstumsprozesses betrachten, die dir helfen, mehr Selbstwirksamkeit zu entwickeln.

  • Soziale Unterstützung suchen
    Unterstützung durch Freunde, Familie oder Mentoren können dich ermutigen. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Herausforderungen gemeistert haben, kann dich inspirieren. Positive soziale Interaktion fördern zudem das Selbstwertgefühl.

  • Achtsamkeit und Selbstfürsorge pflegen
    Im Hier und Jetzt präsent zu sein (Achtsamkeit) und den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen baut Stress ab. Regelmässige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf können ebenfalls dazu beitragen, deine emotionale und körperliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

  • Gedanken umstrukturieren
    Hinterfrage deine irrationalen oder übermässig pessimistischen Gedanken und Glaubenssätze. Beobachte deine inneren Dialoge, um weniger Hilflosigkeit zu erleben.

  • Zukunft visualisieren
    Stelle dir vor, wie du deine Herausforderung gemeistert hast mit allen Schritten. Diese Visualisierung kann genutzt werden, um Sicherheit zu gewinnen, es zu schaffen.

Eine bebilderte Version findest du auf meinem Instagram-Kanal: herzenergie_praxis_luzern

Quelle: IKP, Institut für Körperzentrierte Psychotherapie (Grubenmann, Jung, Kamer, Künzler, Rüttimann, 2024)